Pressemitteilung zur Veranstaltungsreihe „Erinnern 2012“

Jedes Jahr gehen am 19. Januar russlandweit Hunderte Menschen auf die Straße, um gegen Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt militanter Nationalist_innen Stellung zu beziehen. Menschenrechtler_innen, Anarchist_innen, Antifaschist_innen und andere emanzipatorische Aktivist_innen demonstrieren gemeinsam für ein offenes Russland ohne nationalistische Diskriminierung. Dieses Jahr wird es erstmals Veranstaltungen zum 19. Januar in Berlin und Potsdam geben.

Hintergrund der Proteste ist die Ermordung des Menschenrechtsanwalts Stanislav Markelov und der Journalistin Anastasija Baburova. Beide wurden am 19. Januar 2009 von einem Nazi-Terroristen auf offener Straße in Moskau erschossen. Markelov und Baburova waren nicht die ersten Todesopfer nationalistischer Gewalt in Russland. Jedes Jahr ermorden Nazis Migrant_innen und engagierte Antifaschist_innen. Im Januar 2012 soll auch in Berlin und Potsdam an diese Opfer erinnert werden.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) lädt in Kooperation mit der „Gruppe 19. Januar Berlin“ zur Vorführung des Dokumentarfilms „Liebt mich, bitte“ sowie zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit russischen Journalist_innen am 19. Januar ein. Dazu Friedrich Burschel, Referent für Neonazismus und Strukturen / Ideologien der Ungleichwertigkeit bei der RLS: „Gewalt und Militanz von Nazis haben in Russland ein Ausmaß erreicht, das in Deutschland kaum bekannt ist. Deshalb ist es wichtig, über die Strukturen und Aktivitäten der extremen Rechten Russlands zu informieren.“

Mit der Erinnerung an die Ermordung von Markelov und Baburova soll ein Zeichen der Solidarität mit Opfern nationalistischer Gewalt gesetzt werden. Darüber hinaus gilt es aber auch zu diskutieren, wie gegen die Täter_innen und ihre Strukturen vorgegangen werden kann sowie welche Rolle die Kriminalisierung engagierter Antifaschist_innen dabei spielt. „Gerade die Aufdeckung der Taten des ‚Nationalsozialistischen Untergrundes‘ (NSU) vor wenigen Wochen hat uns in Deutschland gezeigt, dass es auch hierzulande Terrorakte von Nazis gibt und wie wichtig Aufklärung und Engagement gegen nazistische Gewalt ist“, so Burschel.

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