Die Veranstaltungen in Erinnerung an die Ermordung der Journalistin und Antifaschistin Anastasija Baburova sowie dem Menschenrechtsanwalt Stanislav Markelov haben begonnen. Am gestrigen Montagabend kamen mindestens 50 Menschen zur Filmvorführung von „Liebt mich, bitte“ ins Spartacus nach Potsdam. Vor dem Film hat ein Kollektiv leckere Vokü gemacht. Danach haben die anwesenden Gäste aus Russland über die aktuelle Situation berichtet.
Im Film „Liebt mich, bitte“ geht es vor allem um das Leben und die Ermordung von Anastasija Baburova. Valerij Balajan, der Regisseur der Dokumentation, montierte Interview-Sequenzen mit der Eltern der Ermordeten, Weggefährten, emanzipatorischen Aktivist_innen und Journalist_innen kontrastierend mit Bild- und Videoausschnitten von Nazi-Internet-Seiten. Der Bruch zwischen dem menschlichen und unaufhaltsamen antifaschistischen Engagement von Nastja auf der einen Seite und dem destruktiven und tödlichen Haß der Nazis auf der anderen Seite ist so sehr viel größer, aber deshalb auch erschreckender.
Die gestrige Filmvorführung im Spartacus mit mindestens 50 Zuschauer_innen empfinden wir als großen Erfolg. Das an einem Montagabend zu einem derart speziellen Thema so viele Interessierte kamen, freut uns ganz besonders. Unsere Gäste Nadezhda Prusenkova und Akesandr Chernykh waren ebenfalls beeindruckt, zum einen vom Spartacus selbst und den engagierten Menschen dort, aber auch vom Zuspruch zur Veranstaltung. In Russland gibt es Freiräume für emanzipatorische Aktivist_innen leider nicht, wie sie Im Verlauf der Diskussion betonten. Sie sind auf kommerzielle Klubs, Räumlichkeiten von liberalen Gruppen oder private Treffpunkte angewiesen.
Die Veranstaltungsreihe „Erinnern“ wird heute um 19 Uhr mit der Filmvorführung der Dokumentation „Liebt mich, bitte“ im Moviemento fortgesetzt. Anwesend sein wird der Regisseur Valerij Balajan, der mehr über den Film und seine Auseinandersetzung mit der Ermordung von Anastasija Baburova und Stanislav Markelov erzählen wird. Den Abschluß der Reihe bildet die Informationsveranstaltung „Erinnern – heißt kämpfen“, die am Donnerstag im Büro der Naturfreundejugend Berlin stattfindet. Außerdem wollen wir noch auf die Gedenk- und Solidaritätskundgebung um 14 Uhr vor der Botschaft der Russischen Föderation am 19. Januar in Berlin hinweisen.
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