Wie die Zeitung „Novaja Gazeta“ berichtet, sind seit Mittwoch für eine Woche antifaschistische Plakate in der Moskauer Metro zu sehen. Verschiedene Künstler_innen sowie das Komitee 19. Januar mobilisieren so vom 11. bis 19. Januar im weltweit größten und wunderschönsten U-Bahn-Netz zur Antifaschistischen Demonstration am 19. Januar in Moskau.
Die Motive stammen aus den den früher 20-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als der Nazismus zu einem der wichtigen globalen Probleme wurde, wie „Novaja Gazeta“ schreibt. Gezeigt werden Bilder von Pablo Picasso, Salvadore Dali und Propaganda-Plakate des sowjetischen Künstler_innen-Kollektivs Kukryniksy sowie Bilder zeitgenössischer Künstler_innen. Außerdem wird auf weiteren Plakaten zur antifaschistischen Demonstration in Erinnerung an die Ermordung von Ansatasija Baburova und Stanislav Markelov mobilisiert.
Die nun mehr dritte Demonstration soll im Herzen von Moskau stattfinden und wurde bereits genehmigt. In diesem Jahr gab es, wie das Komitee 19. Januar schreibt, eine Absprache mit der Genehmigungsbehörde, daß die Anmeldung am ersten Werktag nach den Weihnachtsferien am 10. Januar angenommen werden würde.
Dieser kleiner Hinweis ist deshalb erstaunlich, weil in Russland öffentliche Veranstaltungen 15 – 10 Tage vorher angemeldet werden müssen. Dies ist zum 19. Januar regelmäßig nicht zu machen, da die Behörden um Neujahr und Weihnachten lange Ferien haben. Ausnahmeregelungen sind deshalb nötig, was aber durchaus auch politisch bürokratische Hürden bedeuten kann.
So wurde die Anmeldung zur antifaschistischen Demonstration am 19. Januar in Petersburg von den Behörden gar nicht erst angenommen. Außerdem berichten Genoss_innen von Aussagen der Beamt_innen, daß eine Demonstration, auch wenn die Frist eingehalten worden wäre, keine Genehmigung bekommen hätte. Die Behörden wollen lediglich eine Kundgebung zu lassen. Damit setzt die Stadtverwaltung in Petersburg, wie das Komitee 19. Januar feststellt, ihre Haltung fort, antifaschistischen Protest gegen Nazi-Gewalt offensiv zu unterbinden und aus der Öffentlichkeit fernzuhalten.
Weitere Aktionen in Erinnerung an Baburova und Markelov sind, neben unserer Kundgebung in Berlin, auch in Nizhij Novgorod und Ekatarinenburg geplant.